04.12.2010
«Weinbruderschaft» will Runkeler Roten anbauen
Runkel. Unter dem Namen «Weinbruderschaft des Runkeler Roten» will sich ein neugegründeter eingetragener
Verein künftig um den Anbau der legendären Rebsorte an den Steilhängen der Lahn in dem Fürstenstädtchen
kümmern. Zum Ersten Vorsitzenden wurde kein Geringerer als der frühere Bürgermeister Hans-Jürgen Heil
gewählt. Insgesamt gehören dem neuen Verein 35 Mitglieder an.
Stellvertretender Vorsitzender ist Manfred Reintke, Schatzmeisterin Annette Pflanz und Schriftführer Jörg-Peter
Heil. Als Wingertschütz fungiert Jan Müller, Kellermeister ist Prinz Metfried zu Wied-Runkel, zum Beisitzer für
die Chronik wurde Achim Krekel gewählt. Und um die Anpflanzung und Pflege der Reben wird sich Reinhold
Königstein zusammen mit dem Wingertschütz kümmern.
Der neue Verein hat sich nicht nur zum Ziel gesetzt, einen neuen Wingert auf dem Runkeler Rotweinberg
anzulegen. Er will auch ein umgebendes Biotop einrichten, das der seltenen Smaragdeidechse als Refugium
dienen soll. Dazu hat der neue Verein, der beim Registergericht in Limburg bereits eingetragen und als
gemeinnützig anerkannt ist, bei der Stadt Runkel beantragt, eine rund 2800 Quadratmeter große Fläche auf
dem Rotweinberg unterhalb Schadeck anzupachten. Der Verein hofft, bereits im nächsten Frühjahr neue
Rotweinreben anpflanzen zu können.
Damit, so Vorsitzender Heil, würde man an eine rund 600 Jahre alte Tradition anknüpfen, die 1929 wegen des
extrem kalten Winters endete. In seinen Glanzzeiten galt der Runkeler Rote als edler Tropfen, der bei Kennern
geschätzt war.
Der Verein sieht in seinem Projekt aber auch eine Chance für den Tourismus. So könnte auf dem
gegenüberliegenden Campingplatz mit Tafeln auf den wieder erwachten Rotweinanbau aufmerksam gemacht
werden. Eine weitere Idee: Hochzeitspaaren möchte der Verein anbieten, einen Rebstock zu pflanzen und zur
Silberhochzeit dann eine Flasche Runkeler Rotwein in Empfang zu nehmen.
© 2010 Nassauische Neue Presse
NNP Artikel vom 4.12.2010
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