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NNP Artikel vom 12.08.2011 – „Der Rote wächst“

12 Aug

„Als wir im Januar zur Gründung der Bruderschaft zusammenkamen, waren wir voller Enthusiasmus, auf dem altehrwürdigen Rotweinberg einen Weinberg anzulegen“, so Heil. In den Monaten Februar, März und April stand die Rodung von rund 2800 Quadratmetern Fläche an. Danach wurden mittels Baggern und viel Muskelkraft die Wege und die Terrassen angelegt, Pfosten gesetzt und Drähte zur Befestigung der Reben angebracht, bevor die Pflanzlöcher für die neuen Reben ausgegraben wurden. Am 29. April wurden die ersten 200 Rebstöcke der Sorte „Regent“ gepflanzt, die mit Tüten verpackt wurden, in denen sie auf eine Höhe zwischen 30 und 80 Zentimeter heranwuchsen. Einige haben sogar schon Reben angesetzt, so Heil. In der Trockenperiode April, Mai bis Anfang Juni mussten die Reben gewässert werden, um überleben zu können. Inzwischen wurden die Terrassen mit Gras eingesät, um dem Hang Halt zu geben und für später eine gewisse Gründüngung zu haben.
Das Ganze sei mit viel körperlicher Arbeit und Kosten von rund 10 000 Euro verbunden gewesen, so Heil weiter. Um dies alles zu „stemmen“, mussten die Mitgliedsbeiträge und viele Spenden eingeholt werden. Die Mitgliederzahl konnte von 30 auf 40 erhöht werden. Außerdem konnten schon 15 Weinpaten geworben werden, die 30 Euro pro Rebstock beisteuerten. Weinpaten erhalten eine Urkunde und Schildchen mit ihren Namen am Rotweinberg. Der Verein habe Hoffnung, dass weitere Freunde eine Patenschaft übernehmen, Mitglied werden oder den Verein auf andere Weise unterstützen. Als Beispiel nannte der Vorsitzende die Aktion der Mitglieder Anna Seniuta und Ralf Muggli, die anlässlich der Eröffnung ihres Lokals „Felsenkeller“ eine Tombola veranstalteten und jetzt den Erlös der Weinbruderschaft als Spende überreichten. „Wir hoffen, dass auch solche Aktionen dem Wiederanbau des Runkeler Roten, dem ehemaligen König aller Lahnweine, zu neuer Blüte verhelfen werden“, so Heil.
Die Weinbruderschaft wandelt auf historischen Pfaden. Es ist urkundlich belegt, dass in Runkel seit dem Jahre 1270 Wein angebaut wurde. Nach dem Jahrhundertwinter 1929, in dem viele Reben erfroren oder Opfer der Reblaus wurden, musste der Weinanbau eingestellt werden. Am historischen Rotweinberg wurden dann Obstbäume gepflanzt, deren Ertrag aber auch nicht den Erwartungen  entsprach. Nachdem dann erfolglos versucht wurde, den Rotweinberg einer Bebauung zuzuführen, nahm das gesamte Weingelände  waldähnliche Züge an. Wie es mit dem Runkeler Roten weitergeht, beschließt die Bruderschaft am Freitag, 19. August, 19.30 Uhr, während der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Goethestube“ am Bahnhof. (mhz)

 
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