„Als wir im Januar zur Gründung der Bruderschaft zusammenkamen, waren wir voller Enthusiasmus, auf dem altehrwürdigen Rotweinberg einen Weinberg anzulegen“, so Heil. In den Monaten Februar, März und April stand die Rodung von rund 2800 Quadratmetern Fläche an. Danach wurden mittels Baggern und viel Muskelkraft die Wege und die Terrassen angelegt, Pfosten gesetzt und Drähte zur Befestigung der Reben angebracht, bevor die Pflanzlöcher für die neuen Reben ausgegraben wurden. Am 29. April wurden die ersten 200 Rebstöcke der Sorte „Regent“ gepflanzt, die mit Tüten verpackt wurden, in denen sie auf eine Höhe zwischen 30 und 80 Zentimeter heranwuchsen. Einige haben sogar schon Reben angesetzt, so Heil. In der Trockenperiode April, Mai bis Anfang Juni mussten die Reben gewässert werden, um überleben zu können. Inzwischen wurden die Terrassen mit Gras eingesät, um dem Hang Halt zu geben und für später eine gewisse Gründüngung zu haben.
Das Ganze sei mit viel körperlicher Arbeit und Kosten von rund 10 000 Euro verbunden gewesen, so Heil weiter. Um dies alles zu „stemmen“, mussten die Mitgliedsbeiträge und viele Spenden eingeholt werden. Die Mitgliederzahl konnte von 30 auf 40 erhöht werden. Außerdem konnten schon 15 Weinpaten geworben werden, die 30 Euro pro Rebstock beisteuerten. Weinpaten erhalten eine Urkunde und Schildchen mit ihren Namen am Rotweinberg. Der Verein habe Hoffnung, dass weitere Freunde eine Patenschaft übernehmen, Mitglied werden oder den Verein auf andere Weise unterstützen. Als Beispiel nannte der Vorsitzende die Aktion der Mitglieder Anna Seniuta und Ralf Muggli, die anlässlich der Eröffnung ihres Lokals „Felsenkeller“ eine Tombola veranstalteten und jetzt den Erlös der Weinbruderschaft als Spende überreichten. „Wir hoffen, dass auch solche Aktionen dem Wiederanbau des Runkeler Roten, dem ehemaligen König aller Lahnweine, zu neuer Blüte verhelfen werden“, so Heil.
Die Weinbruderschaft wandelt auf historischen Pfaden. Es ist urkundlich belegt, dass in Runkel seit dem Jahre 1270 Wein angebaut wurde. Nach dem Jahrhundertwinter 1929, in dem viele Reben erfroren oder Opfer der Reblaus wurden, musste der Weinanbau eingestellt werden. Am historischen Rotweinberg wurden dann Obstbäume gepflanzt, deren Ertrag aber auch nicht den Erwartungen entsprach. Nachdem dann erfolglos versucht wurde, den Rotweinberg einer Bebauung zuzuführen, nahm das gesamte Weingelände waldähnliche Züge an. Wie es mit dem Runkeler Roten weitergeht, beschließt die Bruderschaft am Freitag, 19. August, 19.30 Uhr, während der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Goethestube“ am Bahnhof. (mhz)
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NNP Artikel vom 12.08.2011 – „Der Rote wächst“
Spendenübergabe Tombola Felsenkeller
Anfang August trafen sich Mitglieder der Weinbruderschaft bei Anna Seniuta und Ralf Muggli.
Anlässlich der Eröffnung ihresWeinlokals „Felsenkeller“ hatten die Beiden eine Tombola veranstaltetet und jetzt den Erlös der Weinbruderschaft als Spende überreichen können.
Vielen herzlichen Dank Anna und Ralf !
7 Wochen Wachstum
Nach 7 Wochen sind die Weinreben doch recht unterschiedlich schnell gewachsen. Von um die 10 cm bis zu 80cm Wuchshöhe ist alles zu beobachten.
Erfreulicherweise ist von den 300 gepflanzten Reben nur eine (!) nicht aufgegangen.
Dank an die eifrigen Bewässerer – allen voran Wilfried, Volker und Manfred!
Der starke Niederschlag (rd. 100l/qm in 2 Tagen) und Hagel vom 5. und 6.6.2011 hat zum Glück nur leichte Spuren hinterlassen. Ausser einigen Furchen, die das abfließende Wasser gegraben hat, sind keine weiteren nennenswerten Schäden zu sehen, wenngleich der aufgeschüttete Teil der Terassen recht aufgeweicht erscheint.
Die Reben haben Durst
Aufgrund der sehr trockenen Wetterlage seit der Erstbepflanzung im April wurde bereits zu mehreren Terminen Gießaktionen gestartet. Wie die hiesigen Landwirte warten auch wir Hobbywinzer sehnlichst auf etwas nennenswerten Niederschlag.
Allen Skeptikern sei aber gesagt: Die zarten Reben leben und gedeihen!
Feier der Erstbepflanzung am 29.April 2011
Zur Feier der Erstbepflanzung des Weinbergs lädt der Vorstand alle Weinapostel, Helfer sowie Freunde und Gönner am Freitag, den 29.April 2011, um 17:00 Uhr zum Weinberg des Runkeler Roten ein.
Treffpunkt und Eingang zum Weinberg ist in Runkel Schadeck, Am Katzenstein!
Wir werden dann gemeinsam zum Weinberg gehen und die Arbeiten an den Terrassen und die Neubepflanzung in Augenschein nehmen.
Außerdem wird die freigelegte, historische Trockenbau-Mauer besichtigt, die während der Arbeiten durch unsere Mitglieder auf ca. 100 Meter Länge von der Erde befreit wurde und nun der 2003 durch den Naturschutz in Runkel entdeckten in Deutschland fast ausgestorbenen Spezies der Smaragdeidechse ein neues Refugium bietet
Danach wollen wir noch gemeinsam auf die hoffentlich guten Weinernten der Zukunft anstossen.
Informationen: Hans-Jürgen Heil 06471-52204
Manfred Reintke 06482-2646
Die ersten Reben sind gepflanzt!
Am Dienstag den 26.April 2011 wurden von 12 eifrigen Weinaposteln die ersten rd. hundert Reben der Sorte Regent gepflanzt. Zunächst wurden die entsprechenden Pflanzlöcher hergestellt bevor die Reben mit etwas Humus, und mit einem ersten Wasserreservoir versehen, eingesetzt wurden.
Anschließend wurden dann noch die Veredelungsstellen mit Humus, zum Schutz vor Austrocknung ,abgedeckt und das ganze abschließend mit einem Rebschutz aus Kunststoff versehen.
Das ganze wurde mit aufmunternden Rufen begleitet: „Macht das ordentlich, das soll Qualitätswein und kein Tafelwein werden“… 🙂
Die unterste Drahtbespannung wurde übrigens bereits in der Woche vor Ostern erstellt.
2011-03 Arbeitseinsätze im März
Im März 2011 fand eine ganze Reihe verschiedener Arbeitseinsätze statt.
Dabei wurde Anfang März die erste Terasse angelegt.
Als Beitrag zum Natur- und Artenschutz wurde die eingewachsene Bruchsteinmauer unterhalb des alten Weges weiter freigelegt. Diese ergänzt damit die bereits vorhandenen Lebensräume an weiteren Natursteinmauern im Bereich des ehemaligen Steinbruchs.
Damit der steile Weg vom Katzenstein hinab zum Fuß des Weinbergs besser begehbar wird, wurde feinerer Schotter über die vorhandene, sehr grobe, Schotterschicht ausgebracht.
In weiteren Schritten wurden 2 weitere Terassen angelegt und bereits Löcher für die Spalierfundamente ausgehoben.
2011-03-29 Ausserordentliche Mitgliederversammlung
Am Dienstag den 29.03.2011 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Gasthaus Thomas statt.
Themen an dem Abend waren:
a) der Stand der Arbeiten im Wingert sowie
b) das Finanzierungskonzept für Reben und Maschineneinsätze.
2011-02-19 Arbeitseinsatz
Am Samstag den 19.02.2011 war der erste gössere Arbeitseinsatz in 2011.
Vor Beginn der Brutschutzperiode Anfang März konnte die Bebuschung auf der Restfläche komplett gerodet werden. Parallel konnte endlich auch ein Bagger mit Erdabeiten am Weg beginnen. Hier wurde Wert auf geringst möglichen Eingriff in die Gegebenheiten gelegt. Insbesondere die vorhandenen Bruchsteinmauern und
das Fundament des ehemaligen Schuppens sollten auf keinen Fall beschädigt werden.
Vielen Dank an alle Helfer und die Firma Schermuly!
Album: Februar 2011; Arbeitseinsatz
In den kommenden Wochen sollen dann noch Terassen angelegt werden, die dann eine horizontale Rebenanlage ermöglichen. Das ist dann der erste grosse Meilenstein auf dem Weg zum Weinanbau.
NNP Artikel vom 14.01.2011
396 Rebstöcke geplant
Runkel. Grund genug, um in der «Neujahrstafelrunde» der Weinapostel und etlicher Freunde im romantischen Felsenkeller der «Pension unterm Burgfels» edle Tropfen einiger Rebsorten zu verkosten, die in die engere Wahl der Anpflanzung kommen. Darunter befand sich auch die aussichtsreiche Sorte «Regent», die als besonders widerstandsfähig gilt, und an diesem Abend auch gut mundete. Nicht mit dabei sein konnte der als Kellermeister fungierende Prinz Metfried zu Wied-Runkel, der wegen einer anderen Veranstaltung verhindert war.
Der Vereinsvorsitzende Hans-Jürgen Heil und dessen Stellvertreter Manfred Reintke dankten bei der Eröffnung den Betreibern der «Pension unterm Burgfels», Anna Seriuta und Ralf Muggli, für die Bereitstellung ihrer Räume und informierten über die bereits erfolgten Behördengänge bis zum Regierungspräsidium Darmstadt wie auch über den Stand der weiteren Dinge, die im Vorfeld der ersten Pflanzaktion zu klären sind. Heil ging dabei auch auf Änderungen in den EU-Richtlinien über den genehmigungsfreien Weinanbau ein, die bis zu 99 Rebstöcken auf 100 Quadratmetern genehmigen. Bei Einhaltung von vier Meter breiten Streifen zwischen den Beeten könnten vier solcher Felder zugelassen werden. Über Vorstellungen zur Anpflanzung und Pflege der Reben und der Abstandsstreifen sowie die Möglichkeit der Übernahme von Rebenpatenschaften berichtete Berater Reinhold Königstein, der sich zusammen mit dem Wingertschütz Jan Müller um diese Aufgabe kümmern wird. Den ersten Inventar- und Kassenbericht des rund 30 Mitglieder zählenden Vereins gab Anette Planz, und zum Weinanbau an der Lahn referierte Dr. John Terrill Eckert (Weilburg).
Anna Seriuta, Ralf Muggli und Reinhold Königstein versorgten die gesellige Runde am Kaminfeuer in der Oase für Körper, Geist und Seele mit verschiedenen Rotweinsorten und Häppchen. Sowohl bei der Abwicklung der Tagesordnung als auch im anschließenden Plausch wurden Arbeitseinsätze am Rotweinberg, die Art der Anlage in Terrassenform oder Spalieranlage erörtert und Pläne für die Zukunft geschmiedet. <mhz>
© 2011 Frankfurter Neue Presse