Blick von der Runkeler Wehrley auf den Weinberg und im Vordergrund die zugefrorene Lahn.
Am Freitag, den 6. Januar 2012 um 19:30 Uhr, waren Mitglieder und Interessierte zur Neujahrstafelrunde mit Bleigießen in den Gasthof Thomas in Runkel eingeladen.
Siehe hierzu auch den Artikel aus der NNP:
Von Manfred Horz
In einem ereignis- und arbeitsreichen Jahr war ein Hang am historischen „Rotweinberg“ gerodet und als Terrassen angelegt, 200 Rebstöcke gepflanzt und etliche amtliche und behördliche Hürden genommen worden. Vorsitzender Hans-Jürgen Heil hob hervor, dass die in schweißtreibender Arbeit in die Erde gebrachten Setzlinge gut gedeihen und von den aktiven Mitgliedern sorgsam gepflegt ohne Schaden über eine Trockenperiode gebracht wurden. Nach weiterer Sicherung und Festigung des steilen Geländes sei im Spätherbst Vorsorge getragen worden, dass die Rebstöcke gut über den Winter kommen. Es wurde bereits Naturdünger angefahren, der im Frühjahr eingebracht werde. Unter der Devise „Learning by doing“ hätten die Hobbywinzer einiges dazu gelernt, um dem Weinberg die rechte Pflege angedeihen zu lassen. Die Arbeitsgruppen seien nach wie vor mit Eifer bei der Sache.
Was jetzt komme, sei dann nicht mehr so schlimm, so Heil in der Ankündigung, dass in diesem Jahr weitere 100 Rebstöcke gepflanzt werden sollen. Dazu sei es notwendig, bereits im Januar und Anfang Februar die Vorarbeiten zu verrichten. „Mit dem was wir geleistet haben, können wir uns sehen lassen“, stellte Heil fest. Die Bruderschaft rechne damit, in den Jahren 2014/15 die ersten Erträgen aus dem Runkeler Rotweinberg einbringen zu können. Der Vorsitzende bedankte sich auch für Spenden. Mit den Mitgliedsbeiträgen und weiteren Spenden sollen die weiteren 100 Reben angeschafft und gepflanzt werden. Hierzu müssen weitere Pfosten und Spanndrähte auf den Terrassen angebracht werden. Auch müsse die Rodung oberhalb des Weinberges erneut vorgenommen sowie die Zufahrt verbessert und mit einer Schranke gesichert werden.
Der stellvertretende Vorsitzende Manfred Reintke ergänzte Heils Ausführungen mit weiteren Dankesworten an aktive Mitarbeiter, Sponsoren und Helfer, so auch Prinz Metfried zu Wied. Hinter den Kulissen werde viel wertvolle Arbeit geleistet.
Die Finanzen seien in Ordnung, so der Vorsitzende. An die 10 000 Euro seien mittlerweile investiert. Die Mitgliederbewegung verlaufe rasant. Zu den 20 Gründern, die die Bruderschaft aus der Taufe hoben, gesellten sich 40 weitere Mitstreiter, die Interesse an der „Erhaltung eines Runkeler Kulturerbes“ zeigen. Die „Rebenpatenschaften“ haben laut Reintke Anklang gefunden. Inzwischen sei die Zahl der Patinnen und Paten auf 109 angestiegen.
Die Beteiligung am Runkeler Weihnachtsmarkt, zu der eine Blockhütte angeschafft wurde, sei eine richtige Entscheidung gewesen, so Heil und Reintke. Die Hütte könne zu einigen Zwecken und Veranstaltungen verwendet werden. 2012 stehen auch die Fort- und Weiterbildung mit im Programm, beispielsweise mit einem Vereinsausflug zur Weinakademie in Geisenheim. Die Geselligkeit soll ebenfalls nicht zu kurz kommen. Gedacht ist an ein „Federweißenfest“ im September, eventuell zusammen mit dem Musikverein. Zu Fragen aus der Versammlung zur Historie des „Runkeler Roten“ konnte Heil etliche Dokumente vorlegen, die den Weinanbau in den Jahren 1270 bis 1929 in Runkel belegen. Es wurde angeregt, diese Dokumente mit einem Vorwort zu versehen und der Öffentlichkeit bereitzustellen.
Zum geselligen Teil der Tafelrunde hatten Manfred Reintke und seine Mitstreiter eine Ecke zum Bleigießen eingerichtet. Allerlei Gebilde wurden mit der Zange aus dem Wasserbecken gefischt. Nachdem die Mitglieder ihre eigenen Bleigüsse bestaunt und Dr. Winfried Letschert die Ergüsse an Hand einer klugen Schrift gedeutet hatte, wurden die Bleireste in einer größeren Pfanne eingeschmolzen und gegossen. Die entstandene Skulptur ließ zwar etliche Auslegungen zu, doch die Versammelten kamen zu der Deutung, einen alten Rebstock gegossen zu haben, der in Kunstharz gegossen am Weinberg angebracht wird.
© 2012 Frankfurter Neue Presse
Unser junger Verein war in diesem Jahr zum Ersten mal auf dem Runkeler Weihnachtsmarkt (3. und 4.12.) vertreten. Unser Stand befand sich auf dem Schlossplatz neben Haus Herian. Es wurden frische Brezeln, Käsespieße, Weine und natürlich Glühwein und Kinderpunsch ausgegeben.
Daneben gab es Informationen über den Verein, und den Weinberg. Als besondere Geschenkidee für Weihnachten boten wir auch Reben-Patenschaften an.
Viele Gäste aus Nah und Fern hatten sich an unserem Stand zu einem gemütlichen Plausch eingefunden – es war ein absolut gelungener Einstand.
Am 29.10.2011 wurde in einem Sonder-Arbeitseinsatz ein Anhänger voller abgelagetrtem Pferdemist auf die Terassen verteilt. Der Mist soll dann im Frühjahr verteilt werden und den Reben zusätzliche Nährstoffe bringen.
Anfang November wurden darüberhinaus noch Rodungen durchgeführt und den Runkelern its vielleicht aufgefallen, daß der Wingert nun viel besser zu sehen ist.
Desweiteren wurden die Reben im November auch noch frostschützend ummantelt.
Vielen Dank an die zahlreichen Helfer bei den diversen Einsätzen!
Mittlerweile stehen alle Reben recht prächtig da und selbst die eine totgeglaubte Rebe ist tatsächlich gewachsen. Der sehr feuchte Sommer hat das Wachstum gegünstigt und Bewässerungsaktionen wie im Frühjahr waren nicht notwendig.
Es ist schön anzusehen, was in den letzten Monaten entstanden ist. Hier einige Impressionen im Album:
Album: August 2011; Wingert
Alle Mitglieder sind herzlich zu der Jahreshauptversammlung am 19.08.2011 19:30 Uhr im Gasthaus Thomas eingeladen.
„Als wir im Januar zur Gründung der Bruderschaft zusammenkamen, waren wir voller Enthusiasmus, auf dem altehrwürdigen Rotweinberg einen Weinberg anzulegen“, so Heil. In den Monaten Februar, März und April stand die Rodung von rund 2800 Quadratmetern Fläche an. Danach wurden mittels Baggern und viel Muskelkraft die Wege und die Terrassen angelegt, Pfosten gesetzt und Drähte zur Befestigung der Reben angebracht, bevor die Pflanzlöcher für die neuen Reben ausgegraben wurden. Am 29. April wurden die ersten 200 Rebstöcke der Sorte „Regent“ gepflanzt, die mit Tüten verpackt wurden, in denen sie auf eine Höhe zwischen 30 und 80 Zentimeter heranwuchsen. Einige haben sogar schon Reben angesetzt, so Heil. In der Trockenperiode April, Mai bis Anfang Juni mussten die Reben gewässert werden, um überleben zu können. Inzwischen wurden die Terrassen mit Gras eingesät, um dem Hang Halt zu geben und für später eine gewisse Gründüngung zu haben.
Das Ganze sei mit viel körperlicher Arbeit und Kosten von rund 10 000 Euro verbunden gewesen, so Heil weiter. Um dies alles zu „stemmen“, mussten die Mitgliedsbeiträge und viele Spenden eingeholt werden. Die Mitgliederzahl konnte von 30 auf 40 erhöht werden. Außerdem konnten schon 15 Weinpaten geworben werden, die 30 Euro pro Rebstock beisteuerten. Weinpaten erhalten eine Urkunde und Schildchen mit ihren Namen am Rotweinberg. Der Verein habe Hoffnung, dass weitere Freunde eine Patenschaft übernehmen, Mitglied werden oder den Verein auf andere Weise unterstützen. Als Beispiel nannte der Vorsitzende die Aktion der Mitglieder Anna Seniuta und Ralf Muggli, die anlässlich der Eröffnung ihres Lokals „Felsenkeller“ eine Tombola veranstalteten und jetzt den Erlös der Weinbruderschaft als Spende überreichten. „Wir hoffen, dass auch solche Aktionen dem Wiederanbau des Runkeler Roten, dem ehemaligen König aller Lahnweine, zu neuer Blüte verhelfen werden“, so Heil.
Die Weinbruderschaft wandelt auf historischen Pfaden. Es ist urkundlich belegt, dass in Runkel seit dem Jahre 1270 Wein angebaut wurde. Nach dem Jahrhundertwinter 1929, in dem viele Reben erfroren oder Opfer der Reblaus wurden, musste der Weinanbau eingestellt werden. Am historischen Rotweinberg wurden dann Obstbäume gepflanzt, deren Ertrag aber auch nicht den Erwartungen entsprach. Nachdem dann erfolglos versucht wurde, den Rotweinberg einer Bebauung zuzuführen, nahm das gesamte Weingelände waldähnliche Züge an. Wie es mit dem Runkeler Roten weitergeht, beschließt die Bruderschaft am Freitag, 19. August, 19.30 Uhr, während der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Goethestube“ am Bahnhof. (mhz)
Anfang August trafen sich Mitglieder der Weinbruderschaft bei Anna Seniuta und Ralf Muggli.
Anlässlich der Eröffnung ihresWeinlokals „Felsenkeller“ hatten die Beiden eine Tombola veranstaltetet und jetzt den Erlös der Weinbruderschaft als Spende überreichen können.
Vielen herzlichen Dank Anna und Ralf !
Nach 7 Wochen sind die Weinreben doch recht unterschiedlich schnell gewachsen. Von um die 10 cm bis zu 80cm Wuchshöhe ist alles zu beobachten.
Erfreulicherweise ist von den 300 gepflanzten Reben nur eine (!) nicht aufgegangen.
Dank an die eifrigen Bewässerer – allen voran Wilfried, Volker und Manfred!
Der starke Niederschlag (rd. 100l/qm in 2 Tagen) und Hagel vom 5. und 6.6.2011 hat zum Glück nur leichte Spuren hinterlassen. Ausser einigen Furchen, die das abfließende Wasser gegraben hat, sind keine weiteren nennenswerten Schäden zu sehen, wenngleich der aufgeschüttete Teil der Terassen recht aufgeweicht erscheint.